Die bündnisgrüne Fraktion im Saarbrücker Schloss warnt die Verantwortlichen im Regionalverband vor übertriebener Panikmache und Verteufelung bei Windkraftanlagen. Der Fraktionsvorsitzende Manfred Jost erklärt dazu: „In einem Artikel der Saarbrücker Zeitung wurde der Eindruck erweckt, als gingen die Planungen für künftige Windkraftanlagen auf Kosten von Natur und Tourismus. Hier sollen offenbar künstliche Interessenkonflikte herbeigeredet werden. Der Untergang der Kulturlandschaft steht aber nicht bevor – jedenfalls nicht wegen einiger Windräder.
Unter der Ägide von Simone Peter als Umweltministerin sind bereits alte Zöpfe abgeschnitten worden, die den Ausbau erneuerbarer Energien behinderten. Das betraf die Planungshoheit, aber auch die bis dahin willkürliche, restriktive Regelung für Windvorranggebiete. Offenbar wollen manche jetzt die alten Zöpfe wieder dran nähen.
Wir bedauern das, zumal die Planungen bislang durchaus in gedeihlichen Bahnen verliefen. Die beteiligten Kommunen haben erkannt, dass sie aus dem Ausbau regenerativer Energien beträchtliche Nutzen ziehen. So kann jedes installierte Megawatt Windkraft einer Gemeinde Gewerbesteuereinnahmen von 10.000 € nach Abschreibung bringen. Gegen Kooperationen zwischen den Gemeinden bei den Investitionen und eine Abstimmung untereinander ist dabei nichts einzuwenden. Hier kann und sollte der Regionalverband eine vermittelnde und moderierende Rolle spielen. Damit die berechtigten Belange des Landschaftsschutzes zur Geltung kommen, hat der Regionalverband ja – wie berichtet – ein Gutachten bei der Technischen Universität Dortmund in Auftrag gegeben, an dessen Kosten sich das Land in erheblichem Umfang beteiligt. Dessen Ergebnisse sollte man abwarten. Kurz gesagt: Wir können in den bisherigen Planungen der Kommunen – etwa Mandelbachtal, Gersheim oder Blieskastel – noch keinen Wildwuchs erkennen. Wir sehen daher keinen Anlass sie jetzt zu bevormunden.