AK-Kreisreport: Brachflächen für Neuansiedlungen verwenden

Ginsbach: Instrumente für Flächenrecycling konsequenter nutzen

Als Reaktion auf die Forderung von Regionalverbandsdirektor Gillo nach neuen Gewerbegebieten drängen die Grünen darauf, der Wirtschaft vorrangig die vielen brachliegenden Gewerbeflächen für Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen. Grünen-Fraktionschef Ginsbach betont, durch den Strukturwandel gebe es zahlreiche brachliegende Gewerbegebiete im Regionalverband, die nur konsequent recycelt werden müssten. Wer wie Regionalverbandsdirektor Gillo leichtfertig neue Flächen, womöglich auch noch gegen den Willen der Bevölkerung, ausweise wolle, handele ökologisch wie ökonomisch unverantwortlich.

„Nicht wenige Flächen im Regionalverband liegen durch den Strukturwandel brach, man denke nur an das Halberger Ohr oder den Güterbahnhof Schleifmühle. Wer vor diesem Hintergrund leichtfertig immer neue Flächen auf der Grünen Wiese ausweist, handelt aus ökologischen wie auch aus ökonomischen Gründen unverantwortlich“, sagt Patrick Ginsbach, Fraktionsvorsitzender der Grünen-Fraktion im Regionalverband Saarbrücken.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Landesfläche sei bereits heute im Saarland und damit auch in der Region Saarbrücken mit am höchsten. Ginsbach: „Neue Gewerbegebiete zerstören Lebensräume von Tieren und Pflanzen, aber auch die Landschaft und damit unsere Heimat. Flächenversiegelungen führen zudem zu Überschwemmungen. Wer leichtfertig und trotz vorhandener brachliegender Flächen die Landschaft versiegeln will, hat aus der Klimakrise, den verheerenden Unwettern des vergangenen Sommers oder auch aus dem dramatischen Insekten- und Bienensterben nichts gelernt.“

Vorrangig müssten Brachflächen für Neuansiedlungen zur Verfügung gestellt werden. Ginsbach: „Wir müssen die vorhandenen Instrumente zum Flächenrecycling von nicht mehr genutzten Gewerbe- und Industriegebieten viel konsequenter nutzen. Neue Flächen auf der Grünen Wiese sind meist nicht notwendig. Viele Kommunen bleiben beispielsweise völlig untätig, wenn es darum geht, Bahn-Brachflächen wie die Saarbrücker Schleifmühle in die kommunale Planungshoheit zurückzuführen. Auch versteckt man sich gerne hinter Eigentümerstrukturen oder Altlasten, statt der Wirtschaft die Gewerbeflächen mit allen rechtlichen Möglichkeiten für Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen.“