Brexit-Folgen: Neue Bündnisse für die deutsch-britische Freundschaft schmieden 12. Februar 2021 Ginsbach/Lange: Zusammenarbeit mit Großbritannien auch erhalten und intensivieren Nachdem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union wollen die Grünen neue Bündnisse für die deutsch-britische Freundschaft schmieden. Solange die britische Regierung dazu nicht willens sei, müsse die subnationale und kommunale Ebene mehr Verantwortung übernehmen und zugleich die Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Bildung, Kultur und Sport ermutigen die Zusammenarbeit mit Großbritannien zu erhalten und zu intensivieren. Die Grünen-Politiker Patrick Ginsbach und Jérôme Lange haben dazu Vorschläge zusammengetragen. „Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ist äußerst schmerzlich für die Menschen auf beiden Seiten des Ärmelkanals und hat auch deutliche wirtschaftliche Folgen, nicht zuletzt für das Saarland, für dessen Exportwirtschaft das Vereinigte Königreich eine besondere Stellung einnimmt. Umso wichtiger ist es, alles daran zu setzen, die Freundschaft und Verbundenheit weiter zu pflegen und jetzt erst recht zu intensivieren. Das Friedensprojekt Europa ist glücklicherweise weit mehr als die Europäische Union und die Tür für die Rückkehr Großbritanniens zur EU sollte immer weit offen stehen“, sagen Patrick Ginsbach, Fraktionsvorsitzender Grünen in der Regionalversammlung und Jérôme Lange, Fraktionsvize der Grünen im Saarbrücker Stadtrat. Vor dem Hintergrund, dass die britische Regierung offenbar nicht willens sei, wieder einen engeren Schulterschluss mit den europäischen Partnern zu suchen, brauche es neue Bündnisse. Ginsbach/Lange: „Wir müssen alles daransetzen, einen ständigen Dialog aufrechtzuerhalten. Gerade die jungen Britinnen und Briten sind europafreundlich. Wenn die Downing Street dazu nicht in der Lage oder willens ist, muss die subnationale und kommunale Ebene einspringen. Zudem sollten wir alles unternehmen, dass es einen fruchtbaren Dialog der Zivilgesellschaften, aber auch der Wirtschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals gibt.“ Die beiden Grünen-Politiker sprechen sich für neue Bündnisse zwischen Akteuren im Saarland und dem Vereinigten Königsreich aus. Ginsbach/Lange: „Das Saarland könnte auf der subnationalen Ebene einen Kontakt zu Schottland oder Wales herstellen, der Regionalverband Saarbrücken zu einer Grafschaft und die Landeshauptstadt zu einer vergleichbaren Stadt. Wichtig ist es jetzt, in europafreundlichen Bündnissen neue Netzwerke zu bilden, um die Partnerschaft trotz des Brexits weiter zu pflegen und zu vertiefen. Insbesondere ist dies auch für die Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Bildung, Kultur und Sport wichtig. Dabei sollte im schulischen Bereich nicht verkannt werden, dass die sichere Beherrschung des Englischen heute im Berufs- und Wirtschaftsleben elementar ist.“ Vorschläge für die Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Vereinigten Königreich: Erasmus-Ersatzprogramm: Studierende und Auszubildende neue Möglichkeiten für den Auslandsaufenthalt an britischen Universitäten und Praktika in britischen Unternehmen anbieten Studienplatzprogramm: Studierende aus dem Vereinigten Königreich Studienplätze im Saarland anbieten und Studienplätze für Saarländerinnen und Saarländer an britischen Universitäten Brexit-Außenwirtschaftsförderung: Die Außenwirtschaftsförderung des Saarlandes um ein Brexit-Sonderprogramm ergänzen, um die Folgen des EU-Austritts abzumildern und eine passgenaue Beratung für kleine und mittelständische Unternehmen anzubieten Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur und Sport, z. B. Zusammenarbeit zwischen dem Staatstheater, der Universitäts- und Landesbibliothek und ähnlichen Institutionen die Fachrichtung Anglistik an der Saar-Uni um einen Sonderforschungsbereich Post-Brexit-Studien erweitern Ausbau bilingualer Englisch-Programme an den saarländischen Schulen Zusammenführung von Akteuren und Verbänden aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport