02.12.2013 | „Um Haaresbreite einer Katastrophe entgangen“ – Bündnisgrüne fordern Abbau des Sanierungsstaus an Regionalverbandsschulen

Der jüngste Deckeneinsturz im Berufsschulzentrum Mügelsberg kann offenbar nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Grünen im Schloss haben recherchiert und festgestellt: „Wir sind wohl nur um Haaresbreite einer Katastrophe entgangen,“ so Stephan Körner, bündnisgrüner Fraktionsvorsitzender in der Regionalversammlung. Die marode Deckenkonstruktion sei aus der Verankerung gerissen und zu einem großen Teil als Ganzes in den Klassenraum gestürzt – und das bei rund einer halben Tonne Gesamtgewicht. „Wären Schülerinnen und Schüler in der Klasse gewesen, hätte das schlimme Folgen haben können,“ macht Körner auf den Ernst der Lage aufmerksam. Um die fragliche Zeit finde dort normalerweise noch Unterricht statt. Nur weil ein Lehrer erkrankt und der Unterricht ausgefallen sei, habe sich im Unglückszeitpunkt niemand in dem Raum aufgehalten. „Wir haben ein Riesenglück gehabt. Das hätte auch anders ausgehen können,“ so Körner. Etliche bauähnliche Decken an den Regionalverbandsschulen müssten jetzt aufwendig geprüft werden. Auch wenn vorliegend möglicherweise Baumängel vorgelegen hätten, mache der Vorfall noch einmal deutlich, wie dringend notwendig eine Erhöhung der Bauinvestitionen für die Schulen und auch eine personelle Verstärkung mit Baufachleuten sei. „Wir haben bei den Schulgebäuden im Regionalverband bereits jetzt einen Sanierungsstau von mindestens 20 Millionen Euro aufgebaut. Darüber hinaus haben Wirtschaftsprüfer festgestellt, dass wir jedes Jahr ca. 6,5 Millionen Euro in den Bauunterhalt investieren müssten. Tatsächlich hat die große Koalition im Haushalt 2013 aber nur etwa 5,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, in 2012 nur rund 4,5 Millionen Euro und in den Vorjahren sogar noch weniger: In den letzten 10 Jahren klafft so Jahr für Jahr eine erschreckende Lücke bei der Bauunterhaltung für die Schulen. Da muss man nicht sich nicht wundern, wenn irgendwann ernstzunehmende und gefährliche Schäden auftreten,“ kritisiert Stephan Körner die große Koalition im Schloss und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, der das Thema endlich zur Chefsache machen müsse. Es reiche auch nicht aus, dass jetzt im Haushaltsentwurf 2014 wohl erstmals seit vielen Jahren ein auf’s Jahr gerechnet in etwa ausreichender Bauunterhalt eingeplant sei. „Jetzt rächt sich, dass man in den vergangenen Jahren den Bauunterhalt als Steinbruch für die Haushaltssanierung genutzt sowie viel zu viel Personal eingespart hat. Um so mehr wird es höchste Zeit, dass endlich ausreichende Mittel für einen Abbau auch des baulichen und energetischen Sanierungsstaus an unseren Schulen und für ausreichendes Personal zur Verfügung gestellt werden,“ appelliert Körner an die Verantwortung von CDU und SPD.