10.05.2016 | Regionalverbands-Grüne geschockt über Klimaschutz-Aussagen von Rehlinger

Saar­brü­cken, 10.05.2016. Die Grü­ne Regio­nal­ver­bands­frak­ti­on zeigt sich geschockt über die Aus­sa­gen der saar­län­di­schen Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Anke Reh­lin­ger über die Bedeu­tung des Kli­ma­schut­zes im Saar­land in der Fern­seh­sen­dung Saar­talk. Hier­zu erklärt der umwelt­po­li­ti­sche Spre­cher der Frak­ti­on, Patrick Ginsbach:

Gera­de bei der Bekämp­fung des Kli­ma­wan­dels, also Redu­zie­rung des Aus­sto­ßes der Treib­haus­ga­se und Anpas­sung an die kli­ma­ti­schen Ver­än­de­run­gen, gilt das Mot­to der Agen­da 21 beson­ders: Glo­bal den­ken, lokal han­deln. Sicher­lich müs­sen die Insti­tu­tio­nen von UN und EU den Rah­men und das gro­be Ziel vor­ge­ben. Aber dass die für Ener­gie und Kli­ma­schutz im Saar­land zustän­di­ge Minis­te­rin Anke Reh­lin­ger nun öffent­lich kund tut, dass man Kli­ma­schutz nur welt­weit betrei­ben kön­ne und par­zel­len­ge­nau­er Kli­ma­schutz im Saar­land die Indus­trie gefähr­den wür­de, zeugt von einer voll­kom­men fal­schen Ein­schät­zung der Bedeu­tung des Kli­ma­schut­zes bei der Lan­des­re­gie­rung.
Vie­le Kom­mu­nen und Land­krei­se sind hin­ge­gen erfreu­lich aktiv in die­ser The­ma­tik: Ener­gie- und Kli­ma­schutz­ma­na­ger, Wind- und Solar­parks oder ver­bind­li­che Kli­ma­schutz­ver­ord­nun­gen zei­gen, dass man vor Ort die Wich­tig­keit des Kli­ma­schut­zes ver­stan­den hat.

Auch der Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken hat mit dem im Jahr 2014 ver­ab­schie­de­ten Kli­ma­schutz­kon­zept ein Papier vor­lie­gen, in wel­chem Kli­ma­schutz­zie­le und ein dar­auf abge­stimm­ter Maß­nah­men­ka­ta­log defi­niert sind. Doch SPD und CDU im Regio­nal­ver­band ver­schlie­ßen sich der im Kon­zept und von der Ver­wal­tung gefor­der­ten Ein­stel­lung eines Kli­ma­schutz­ma­na­gers. Zugleich wur­de auf Betrei­ben von Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor Gil­lo und der SPD und CDU im Koope­ra­ti­ons­rat beschlos­sen, den Min­dest­ab­stand von Wind­kraft­an­la­gen zur Wohn­be­bau­ung zu ver­grö­ßern und damit die Anzahl an mög­li­chen Anla­gen im Regio­nal­ver­band zu redu­zie­ren, was mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf das Errei­chen der Kli­ma­schutz­zie­le haben wird. Einen Plan B hat Gil­lo schein­bar nicht. Was die Lan­des­re­gie­rung und der Regio­nal­ver­band in Sachen Kli­ma­schutz unter­neh­men, ist schlicht­weg zu wenig. Wir for­dern Lan­des­re­gie­rung und Regio­nal­ver­band auf, das The­ma auf­grund sei­ner enor­men Bedeu­tung end­lich ernst zu neh­men und wich­ti­ge Maß­nah­men in die Wege zu lei­ten: Auf Lan­des­ebe­ne ein Kli­ma­schutz­kon­zept, auf Regio­nal­ver­bands­ebe­ne die Ein­stel­lung eines Kli­ma­schutz­ma­na­gers und die strin­gen­te­re Umset­zung von Klimaschutzmaßnahmen.“