12.12.2011 | Bündnisgrüne wollen Ausbau der Edith-Stein-Schule Friedrichsthal zur echten Ganztagsschule auf den Weg bringen

Für den Haus­halt des Jah­res 2012 hat die Frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen im Regio­nal­ver­band die Bereit­stel­lung von Mit­teln für den Aus­bau der Edith-Stein-Schu­le in Fried­richs­thal zur „Gebun­de­nen Ganz­tags­schu­le“ bean­tragt. Es geht um zunächst 300.000 Euro, mit denen die not­wen­di­gen Bau­maß­nah­men in Angriff genom­men wer­den sol­len. Damit kann die Ein­rich­tung einer Küche und die Bereit­stel­lung von wei­te­ren Gemein­schafts­räu­men finan­ziert wer­den. Die Frak­ti­on unter­stützt damit das Enga­ge­ment des Schul­di­rek­tors und des Leh­rer­kol­le­gi­ums, die bereits im Lauf des Jah­res einen ent­spre­chen­den Antrag auf Wei­ter­ent­wick­lung beim Regio­nal­ver­band gestellt haben.
Dazu erklärt Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Man­fred Jost: „Die Ein­rich­tung neu­er Gebun­de­ner Ganz­tags­schu­len leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag zur Wei­ter­ent­wick­lung des saar­län­di­schen Bil­dungs­we­sens. Sie bie­ten mehr indi­vi­du­el­le För­de­rung, mehr Bil­dungs­ge­rech­tig­keit und eine bes­se­ren Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf. Gera­de für Kin­der aus benach­tei­lig­ten Schich­ten ver­bes­sern sich die Chan­cen auf Teil­ha­be an Bil­dung und damit die Berufs­aus­sich­ten.
Gera­de in Fried­richs­thal und in der Nach­bar­schaft sehen wir drin­gen­den Bedarf dafür. Im obe­ren Sulz­bach­tal muss es ein ver­nünf­ti­ges Ange­bot von Bil­dungs­ein­rich­tun­gen geben. Das Enga­ge­ment des Schul­di­rek­tors und des Leh­rer­kol­le­gi­ums der Edith-Stein-Schu­le bie­ten hier bes­te Vor­aus­set­zun­gen. Als Alter­na­ti­ve für die, die das kon­ven­tio­nel­le Halb­tags­an­ge­bot bevor­zu­gen, bleibt die benach­bar­te Erwei­ter­te Real­schu­le in Sulz­bach erhal­ten. Sie hat im Gegen­satz zu Fried­richs­thal kei­nen ent­spre­chen­den Antrag gestellt.
Die ers­ten Reak­tio­nen aus der Ver­wal­tung des Regio­nal­ver­bands fal­len wenig ermu­ti­gend aus. Das zeig­te sich im Zug der Vor­be­ra­tun­gen im Regio­nal­ver­bands­aus­schuss. Die Gro­ße Koali­ti­on im Schloss spart bei der Bil­dung. Im Lan­des­haus­halt ver­füg­ba­re Mit­tel kön­nen nicht flie­ßen, weil der Regio­nal­ver­band die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen nicht schafft. Uns drängt sich der Ein­druck auf, als wür­den Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor Gil­lo und die Bei­geord­ne­te Niko­de­mus die Erwei­ter­te Real­schu­le Fried­richs­thal lie­ber heu­te als mor­gen schlie­ßen – mit Ver­weis auf die aktu­el­len Schü­ler­zah­len. Sie über­se­hen dabei geflis­sent­lich, dass die Pro­gno­sen für den Stand­ort in der nähe­ren Zukunft gar nicht schlecht sind. Es darf nicht sein, dass die Regi­on von der Ver­wal­tungs­spit­ze des Regio­nal­ver­ban­des zuguns­ten der groß­städ­ti­schen Kern­be­rei­che abge­hängt wird. Der Aus­bau zu einer gebun­de­nen Ganz­tags­schu­le erhöht die Attrak­ti­vi­tät und  kann den Fort­be­stand des Schul­stand­orts Fried­richs­thal sichern.  
Hier sind die Kom­mu­nal­po­li­ti­ker gefor­dert. Die betrof­fe­nen Bür­ger­meis­ter und Stadt­rä­te – gera­de von CDU und SPD – soll­ten sich bei ihren Par­tei­freun­den im Schloss dafür ein­set­zen, dass der Stand­ort Fried­richs­thal fai­re Ent­wick­lungs­chan­cen bekommt. Eine ers­te Gele­gen­heit bie­tet sich am kom­men­den Frei­tag bei der Sit­zung des Kooperationsrats.“