13.06.2013 | Bündnisgrüne fordern intelligentes Herangehen an Kita-Lücke im Regionalverband

Die Antworten zu ihrer Anfrage über den Ausbau von Krippenplätzen zeigen nach Ansicht der bündnisgrünen Fraktion in der Regionalversammlung deutlich den dringenden Koordinationsbedarf. Dazu gehört insbesondere die rasche Einführung eines webbasierten „Kita-Navigators“, wie sie die Bündnisgrünen jüngst schon gefordert hatten. Der bildungspolitische Sprecher Stephan Körner erklärt dazu: „Die Antworten auf unsere Anfrage sind nicht geeignet, unsere Befürchtungen über die zu erwartende Kita-Lücke zu zerstreuen – im Gegenteil. Es heißt darin zwar, dass die geplanten Plätze ausreichten, die 35%-Quote im Regionalverband in etwa zu erfüllen – allerdings nur annähernd – 34,2% – und erst im Jahr 2015. Und: Der geplante Ausbau könne mit Verzögerungen verbunden sein. Wohl wahr: Was alles an Pleiten, Pech und Pannen passieren kann, erleben wir derzeit in Völklingen.
Zugleich verbergen sich hinter den Durchschnittszahlen gravierende Diskrepanzen zwischen den einzelnen Kommunen. Die Situation in der Stadt Saarbrücken stellt sich dabei noch – relativ – gut dar. Dort soll die Betreuungsquote von derzeit 26,3% auf 37% im Jahr 2014 steigen und damit die Vorgabe von mindestens 35% erfüllen. Das ist in keiner anderen Kommune der Fall – überall sonst werden selbst 2015 die Zielwerte  – zum Teil drastisch – unterschritten. In Friedrichsthal etwa sehen wir uns einem echten Kita-Notstand gegenüber: Dort beträgt die Quote derzeit 16%, und selbst 2015 bleibt sie mit 26% weit unter dem Richtwert.
Zugleich existieren noch große Unsicherheiten über die tatsächliche Nachfrage nach Kita-Plätzen. Bisher gibt es nur Daumenpeilungen. Die auf den letzten Drücker noch initiierte „Vollerhebung“ ist kläglich am spärlichen Rücklauf gescheitert – sie war noch nicht mal ihre Portokosten von 4.500 Euro wert.  Mehr Transparenz versprechen wir uns von der Einführung eines webbasierten Kita-Navigators, mit dem das örtliche Angebot und die örtliche Nachfrage sich besser abschätzen lassen. Doppel¬zählungen und lange Wartelisten entstehen zurzeit noch dadurch, dass Eltern ihre Kinder gleich bei mehreren Kitas angemeldet haben – was an sich vernünftig und legitim ist. Der Kita-Navigator schüfe hier Abhilfe. Auch für die Eltern ist das Kita-Portal bequem: Sie können vom Wohnzimmer aus ermitteln, wo tatsächlich noch ein Platz frei ist. Die Leiterin des Jugendamtes, Frau Biedenkopf, hat bereits erklärt, dass sie unsere Anregung unterstützt. Die Verwaltung prüft derzeit die technischen Voraussetzungen und die möglichen Kosten. Es zeichnet sich ab, dass die Einführung durchaus mit überschaubarem Aufwand machbar ist. Wir fordern hiermit Regionalverbandsdirektor Gillo auf, die erforderlichen Mittel zügig bereitzustellen. Das Geld wäre gut angelegt.“