16.07.2012 | Bündnisgrüne im Schloss zum Bildungsbericht: Worten müssen auch Taten folgen

Der Bildungsberichts des Regionalverbands, den Direktor Peter Gillo vor einigen Tagen vorgestellt hat (Saarbrücker Zeitung vom 13.07.), zeigt auch aus Sicht der bündnisgrünen Fraktion dringenden Handlungsbedarf auf. Bei der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen sieht die Fraktion allerdings gravierende Defizite.
Stephan Körner, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt dazu: „Wir begrüßen, dass der Regionalverband eine fundierte Bildungsberichterstattung initiiert hat. Das soziale Gefälle bei den Bildungschancen ist in der Tat erschreckend. Für sozial benachteiligte Kinder müssen dringend bessere Bildungsangebote geschaffen werden. Ein Schlüssel hierfür ist die Gebundene Ganztagsschule. Hier klaffen jedoch bei Regionalverbandsdirektor Peter Gillo Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Wenn er wirklich zusätzliche Gebundene Ganztagsschulen will, so hätte er nur dem Antrag der Erweiterten Realschule Friedrichsthal auf Umwandlung zustimmen müssen. Stattdessen wurde unsere diesbezügliche Initiative von ihm sowie von CDU und SPD leider abgeblockt. Dadurch macht er sein verbales Eintreten für Ganztagsschulen leider völlig unglaubwürdig. Worten müssen auch Taten folgen.
Bedenklich ist auch, dass Gillo das 35%-Ziel beim Kita-Ausbau in Frage stellt. Der Regionalverband ist verpflichtet, den Rechtsanspruch ab August 2013 zu erfüllen. Andernfalls haftet er den Eltern auf Schadensersatz. Auch im Interesse der klammen Haushalte muss daher alles unternommen werden, um das Ziel im Regionalverband zu erreichen. Das ist mit einer engagierten Politik und einer glasklaren Prioritätensetzung auch möglich. Die massive Aufstockung der Kita-Mittel noch unter Bildungsminister Klaus Kessler hat hierfür die Voraussetzungen geschaffen. Diese Mittel müssen konsequent abgerufen werden.
Mit seiner Unterstützung für den Vorschlag von Bundesministerin von der Leyen, Arbeitslose im Schnellverfahren zu ErzieherInnen auszubilden, steht Gillo in der SPD ziemlich allein auf weiter Flur. Hier bedarf es auf jeden Fall einer qualifizierten Ausbildung; eine Schmalspurausbildung und Abstriche bei der Qualifikation sind im Interesse der betroffenen Kinder nicht hinnehmbar.“