20.06.2013 | Schulentwicklung: Bündnisgrüne weisen Halbwahrheiten zurück

In der aktu­el­len Dis­kus­si­on um gefähr­de­te Schul­stand­or­te weist die bünd­nis­grü­ne Frak­ti­on in der Regio­nal­ver­samm­lung Äuße­run­gen von Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor Peter Gil­lo (SZ vom 20.06.) als Halb­wahr­hei­ten zurück. Dazu erklärt der bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cher der Frak­ti­on – und ehe­mals zustän­di­ge Staats­se­kre­tär – Ste­phan Kör­ner: „Gil­lo zufol­ge sind die Kri­te­ri­en für den Erhalt von Schul­stand­or­ten unter Lei­tung von Minis­ter Ulrich Com­mer­çon gelo­ckert wor­den: So habe unter Lei­tung des bünd­nis­grü­nen Minis­ters Klaus Kess­ler noch eine Unter­gren­ze  von 250 Schü­le­rIn­nen pro Stand­ort bestan­den, die Com­mer­çon auf 220 abge­senkt habe. Das ist aber nur die hal­be Wahr­heit. Gil­lo ver­schweigt, dass unter bünd­nis­grü­ner Ägi­de für die Schul­stand­or­te eine Über­gangs­frist galt: Den Schu­len war so lan­ge eine Bestands­ga­ran­tie gewährt wor­den, bis die Schü­ler der gegen­wär­ti­gen Klas­sen­stu­fe fünf Abschluss­klas­se zehn erreicht hät­ten. So wäre den Schu­len genü­gend Zeit für die Erpro­bung attrak­ti­ver Kon­zep­te – etwa von Ganz­tags­an­ge­bo­ten – geblie­ben. Die­se Über­gangs­frist ist nun ent­fal­len, sodass Stand­or­ten, die die Min­dest­zahl unter­schrei­ten, nun unmit­tel­bar die Schlie­ßung droht. Dadurch sind im Ergeb­nis unter Bil­dungs­mi­nis­ter Com­mer­çon die Anfor­de­run­gen an die Schu­len ver­schärft – und kei­nes­wegs gelo­ckert – wor­den.
Statt Schuld­zu­wei­sun­gen in der Ver­gan­gen­heit zu suchen, soll­te Gil­lo Alter­na­tiv­mo­del­le für die Stand­or­te prä­sen­tie­ren. Hier muss sich der Regio­nal­ver­band als Trä­ger in die Pflicht neh­men las­sen. In der hie­si­gen Ver­wal­tung ist auch am ehes­ten der nöti­ge Sach­ver­stand vor­han­den. Wir Bünd­nis­grü­nen sind bereit, uns mit kon­struk­ti­ven Vor­schlä­gen zu betei­li­gen. Gegen­wär­tig schei­nen die unmit­tel­bar Ver­ant­wort­li­chen – Trä­ger, Kom­mu­nen und Schul­lei­tun­gen – aber Mika­do zu spie­len: Wer sich zuerst bewegt, hat ver­lo­ren. Die­ses Dilem­ma muss so rasch es geht auf­ge­bro­chen wer­den. Denn dar­un­ter lei­den bereits jetzt die betrof­fe­nen Schul­stand­or­te und die Kommunen.”