23.11.2011 | Grüne im Schloss: Regionalverband fair voranbringen

Die Frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen im Regio­nal­ver­band hat eine Reso­lu­ti­on ein­ge­bracht, mit der die Idee des Fair Trade auch im Regio­nal­ver­band stär­ker durch­ge­setzt wer­den soll. Dar­über soll in Regio­nal­ver­bands­aus­schuss und Regio­nal­ver­samm­lung bera­ten wer­den. Ziel ist die Aner­ken­nung des Regio­nal­ver­bands als Fair­trade-Regi­on.
Es heißt dar­in: „Der fai­re Han­del hat sich als wirk­sa­mes Mit­tel zur För­de­rung der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung erwie­sen. „Fair-Trade“-Produkte zeich­nen sich dadurch aus, dass die Klein­un­ter­neh­me­rIn­nen und Arbeit­neh­me­rIn­nen einen höhe­ren Anteil des End­prei­ses des ver­kauf­ten Pro­duk­tes erhal­ten, der Preis eines Pro­dukts nicht unter dem Welt­markt­preis liegt, exis­tenz­si­chern­de Preis­un­ter­gren­zen für die Erzeu­ger garan­tiert sowie öko­lo­gi­sche Kri­te­ri­en und Sozi­al­stan­dards bei der Pro­duk­ti­on ein­ge­hal­ten wer­den. Dazu gehört nicht zuletzt die Äch­tung von Kin­der­ar­beit.“
Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Bünd­nis­grü­nen Man­fred Jost erläu­tert: „Fair Trade sorgt dafür, dass die Sozi­al­stan­dards und Umwelt­be­din­gun­gen in den Ent­wick­lungs­län­dern ver­bes­sert wer­den. Mit der Reso­lu­ti­on sol­len auch die Räte und Ver­wal­tun­gen in den Kom­mu­nen ermun­tert wer­den, sich nach Saar­brü­cker Vor­bild zur Fair­trade-Kom­mu­ne zu ent­wi­ckeln.
Wir erken­nen aus­drück­lich die viel ver­spre­chen­den Ansät­ze an, die es im Regio­nal­ver­band und in der Ver­wal­tung bereits heu­te gibt. Wir sehen aber drin­gen­den Bedarf, die­se Akti­vi­tä­ten zu for­cie­ren und zu bün­deln. Behör­den, Schu­len und sons­ti­ge Ein­rich­tun­gen des Regio­nal­ver­bands soll­ten die Mög­lich­kei­ten des Ein­sat­zes fai­rer Pro­duk­te aus­lo­ten und weit­aus stär­ker als bis­her nut­zen. Dazu soll die Reso­lu­ti­on anre­gen. Als Ziel stre­ben wir eine Aner­ken­nung des Regio­nal­ver­bands durch den Ver­ein Trans­Fair an.  Per­spek­ti­visch bie­tet sich die Chan­ce, nicht nur das Saar­land fair vor­an­zu­brin­gen, son­dern zusam­men mit den fran­zö­si­schen und luxem­bur­gi­schen Nach­barn zur ers­ten grenz­über­schrei­ten­den Fair-Trade-Regi­on in Euro­pa zusam­men­zu­wach­sen. Quat­tro­po­le und Euro­dis­trict bie­ten dazu Ansatz­punk­te.“
Anhang
Reso­lu­ti­on: Regio­nal­ver­band fair vor­an­brin­gen!
Der fai­re Han­del hat sich als wirk­sa­mes Mit­tel zur För­de­rung der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung erwie­sen. „Fair-Trade“-Produkte zeich­nen sich dadurch aus, dass die Klein­un­ter­neh­me­rIn­nen und Arbeit­neh­me­rIn­nen einen höhe­ren Anteil des End­prei­ses des ver­kauf­ten Pro­duk­tes erhal­ten, der Preis eines Pro­dukts nicht unter dem Welt­markt­preis liegt, exis­tenz­si­chern­de Preis­un­ter­gren­zen für die Erzeu­ger garan­tiert sowie öko­lo­gi­sche Kri­te­ri­en und Sozi­al­stan­dards bei der Pro­duk­ti­on ein­ge­hal­ten wer­den. Dazu gehört nicht zuletzt die Äch­tung von Kin­der­ar­beit.
Mit ihrer bewuss­ten Kauf­ent­schei­dung tra­gen Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher somit dazu bei, dass die Sozi­al- und Umwelt­stan­dards in den Ent­wick­lungs­län­dern ver­bes­sert wer­den.
Der Regionalverbandsausschuss/die Regio­nal­ver­samm­lung unter­stützt den fai­ren Han­del. Denn der fai­re Han­del ist ein gutes Bei­spiel dafür, was es heißt, glo­bal zu den­ken und lokal zu han­deln. So wur­de in einem ers­ten Schritt vom Saar­brü­cker Stadt­rat 2008 ein­stim­mig beschlos­sen, dass bei städ­ti­schen Ver­an­stal­tun­gen min­des­tens ein Kalt­ge­tränk (z.B. Saft) aus fai­rem Han­del stam­men muss. Der Regionalverbandsausschuss/die Regio­nal­ver­samm­lung begrüßt, dass inzwi­schen Saar­brü­cken 2009 die ers­te „Fair­trade Stadt“ Deutsch­lands wur­de und Vize-Haupt­stadt des fai­ren Han­dels 2011 ist.
Für mehr „Fair­trade-Städ­te“ und „Fair­trade-Gemein­den“ im Regio­nal­ver­band
Der Regionalverbandsausschuss/die Regio­nal­ver­samm­lung unter­stützt das gro­ße Enga­ge­ment der Fair­trade-Initia­ti­ve Saar­brü­cken und setzt sich dafür ein, dass sich im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken noch mehr Städ­te als „Fair­trade-Stadt“ bzw. Gemein­den als „Fair­trade-Gemein­de“ bewer­ben und dar­auf hin­wir­ken, dass die dafür not­wen­di­gen Kri­te­ri­en erfüllt wer­den. Das bedeu­tet, dass die jewei­li­ge Kom­mu­ne in einem ers­ten Schritt beschlie­ßen muss, dass bei allen Sit­zun­gen der Aus­schüs­se und des Rates sowie im Bür­ger­meis­ter­bü­ro Fair­trade-Kaf­fee sowie ein wei­te­res Pro­dukt aus Fai­rem Han­del ver­wen­det wird. Es muss außer­dem die Ent­schei­dung getrof­fen wer­den, dass die jewei­li­ge Stadt bzw. Gemein­de den Titel „Fair­trade-Stadt“ bzw. „Fair­trade-Gemein­de“ anstrebt. Der Regionalverbandsausschuss/die Regio­nal­ver­samm­lung for­dert daher alle Stadt­ver­ord­ne­ten und Mit­glie­der der Gemein­de­rä­te auf, in ihren Stadt- und Gemein­de­rä­ten einen ent­spre­chen­den Antrag ein­zu­brin­gen.
„Fair­trade-Regio­nal­ver­band“
Land­krei­se haben die Mög­lich­keit, sich bei dem Ver­ein Trans­Fair um den Titel „Fair­trade-Kreis“ zu bewer­ben. Im Regio­nal­ver­band und sei­ner Ver­wal­tung gibt es bereits eine Viel­zahl erfreu­li­cher Ansät­ze in die­se Rich­tung. Die Fair­trade-Initia­ti­ve Saar­brü­cken möch­te die sich bie­ten­de Chan­ce nut­zen – mit dem Ziel, den Titel „Fair­trade-Regio­nal­ver­band“ zu erlan­gen. Der Regionalverbandsausschuss/die Regio­nal­ver­samm­lung unter­stützt die­se Initia­ti­ve und for­dert die Ver­wal­tung des Regio­nal­ver­bands auf, die nöti­gen Vor­aus­set­zun­gen für die­ses wich­ti­ge Vor­ha­ben zu schaf­fen.
Das Saar­land und die Groß­re­gi­on fair vor­an­brin­gen
Unser lang­fris­ti­ges Ziel ist es, den fai­ren Han­del nicht nur im Regio­nal­ver­band stär­ker vor­an­zu­brin­gen, son­dern auch in den übri­gen Städ­ten, Gemein­den und Land­krei­sen des Saar­lands – und dar­über hin­aus. Der Regionalverbandsausschuss/die Regio­nal­ver­samm­lung for­dert bereits jetzt alle ver­ant­wort­li­chen poli­ti­schen Akteu­re auf, auf das Ziel eines „Fair­trade-Saar­land“ hin­zu­wir­ken. Per­spek­ti­visch bie­tet sich die Chan­ce, zusam­men mit den fran­zö­si­schen und luxem­bur­gi­schen Nach­barn zur ers­ten grenz­über­schrei­ten­den Fair-Trade-Regi­on in Euro­pa zusammenzuwachsen.