24.02.2011 | Bündnis 90/Die Grünen begrüßen Sieg der bildungspolitischen Vernunft

Man­fred Jost, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der von Bünd­nis 90/Die Grü­nen, begrüßt die nun bald in Aus­sicht ste­hen­de Ein­füh­rung der Gemein­schafts­schu­le auch im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken:
„Damit hat die bil­dungs­po­li­ti­sche Ver­nunft über Par­tei­tak­tik gesiegt. Die Gemein­schafts­schu­le ist eine ange­mes­se­ne Lösung für ein zen­tra­les Pro­blem des deut­schen Bil­dungs­sys­tems: In kei­nem ande­ren Land hängt der Bil­dungs­er­folg so stark vom sozia­len Sta­tus der Eltern ab. In Deutsch­land schei­tert die Bil­dungs­ver­mitt­lung an die schwä­che­ren Schü­ler, die einen ungüns­ti­gen Fami­li­en­hin­ter­grund haben. Durch die bis­he­ri­ge star­ke Segre­ga­ti­on des Bil­dungs­sys­tems haben die­se kaum eine Chan­ce, ihren Start­nach­teil wett­zu­ma­chen.
Gera­de ange­sichts des demo­gra­phi­schen Wan­del und des viel beschwo­re­nen Fach­kräf­te­man­gels kön­nen wir es uns nicht län­ger leis­ten, gro­ße Tei­le der Bevöl­ke­rung fak­tisch von der Teil­ha­be an Bil­dung aus­zu­schlie­ßen. Obers­tes Ziel der erzie­he­ri­schen Arbeit an Gemein­schafts­schu­len ist die För­de­rung indi­vi­du­el­ler Bega­bung. Sowohl stär­ke­re als auch schwä­che­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler erhal­ten Unter­stüt­zung durch indi­vi­dua­li­sier­te Maß­nah­men im Unter­richt und im För­der­be­reich.
Gera­de bei uns im Regio­nal­ver­band zeigt die Pro­gno­se der Schü­ler­zah­len, dass alle bis­he­ri­gen Schul­stand­or­te mit mehr oder min­der mas­si­vem Schü­ler­schwund zu rech­nen haben. Die Ein­füh­rung der Gemein­schafts­schu­le bie­tet hier die Chan­ce, ein wohn­ort­na­hes und attrak­ti­ves Bil­dungs­an­ge­bot auf­recht zu erhalten.“