Abschottung beenden und Grenzen schnellstmöglich öffnen

Die Grü­nen Frak­tio­nen in der Regio­nal­ver­samm­lung Saar­brü­cken und im Saar­brü­cker Stadt­rat hal­ten die Ver­län­ge­rung der Grenz­schlie­ßun­gen ein­her­ge­hend mit den Grenz­kon­trol­len für ein fata­les Signal. Statt Zusam­men­halt in der EU ris­kie­re die Bun­des­re­gie­rung eine zuneh­men­de Spal­tung. Aus gesund­heits­po­li­ti­schen Grün­den sei ein Fest­hal­ten an den bis­he­ri­gen Rege­lun­gen nicht not­wen­dig, zumal sich gezeigt habe, dass sich Bürger*innen beid­seits der Gren­zen an die bestehen­den Aus­gangs­be­schrän­kun­gen bzw. Aus­gangs­sper­ren hal­ten. Die Grü­nen for­dern die Öff­nung wei­te­rer Grenz­über­gän­ge sowie die Redu­zie­rung auf stich­pro­ben­ar­ti­ge Kontrollen.

Die EU sieht sich in der Coro­na-Kri­se mit der größ­ten Her­aus­for­de­rung seit ihres Bestehens kon­fron­tiert. Wir müs­sen in einer sol­chen Zeit den euro­päi­schen Gedan­ken leben, Zusam­men­halt und Soli­da­ri­tät demons­trie­ren, um ins­be­son­de­re auch die wirt­schaft­li­chen und sozia­len Fol­gen der Pan­de­mie gemein­sam stem­men zu kön­nen. Mit dem Fest­hal­ten an den Grenz­schlie­ßun­gen und ‑kon­trol­len ist die Bun­des­re­gie­rung jedoch auf dem Weg, die euro­päi­sche Idee zu zer­stö­ren, den Schen­gen-Raum dem Virus zu opfern”, erklärt der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen-Frak­ti­on in der Regio­nal­ver­samm­lung Saar­brü­cken, Patrick Ginsbach.

Der Saar­brü­cker Stadt­rat habe mit der Ver­ab­schie­dung einer Reso­lu­ti­on in der ver­gan­ge­nen Woche deut­lich gemacht, dass die Lan­des­haupt­stadt für gemein­sa­mes Han­deln in Zei­ten der Coro­na-Kri­se auch über Gren­zen hin­weg steht und sich gegen Abschot­tung stellt. “Die Argu­men­ta­ti­on, an den Grenz­schlie­ßun­gen auf­grund der Absen­kung des Infek­ti­ons­ri­si­kos fest­zu­hal­ten, kann ange­sichts der bestehen­den Aus­gangs­be­schrän­kun­gen bzw. Aus­gangs­sper­ren nicht gel­ten. Die ver­gan­ge­nen Wochen haben gezeigt, dass sich Bürger*innen beid­seits der Gren­zen weit­ge­hend an die Auf­la­gen hal­ten. Aus gesund­heits­po­li­ti­schen Grün­den besteht am Fest­hal­ten an den jet­zi­gen Rege­lun­gen also kei­ne Not­wen­dig­keit mehr”, so die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den der Grü­nen im Saar­brü­cker Stadt­rat, Yvonne Brück und Tors­ten Reif.

Dem gegen­über stün­den fata­le wirt­schaft­li­che Fol­gen sowie nega­ti­ve Fol­gen für das freund­schaft­li­che Ver­hält­nis zu unse­ren Nach­bar­staa­ten, wenn wei­ter­hin an den schar­fen Rege­lun­gen fest­ge­hal­ten wird. “Der Waren­ver­kehr ist erheb­lich ein­ge­schränkt. Zudem sind vie­le Grenzgänger*innen im Regio­nal­ver­band in sys­tem­re­le­van­ten Beru­fen wie der Kran­ken­pfle­ge tätig. Wir dür­fen Men­schen, die hier arbei­ten bezie­hungs­wei­se ein ande­res berech­tig­tes Inter­es­se zum Pas­sie­ren der Gren­zen haben, nicht zumu­ten, lan­ge Umwe­ge in Kauf zu neh­men oder viel Zeit bei Kon­trol­len zu ver­lie­ren. Das führt zu mehr und mehr Frus­tra­ti­on. Der Bund muss die bestehen­den Rege­lun­gen end­lich lockern, Kon­trol­len nur noch stich­pro­ben­ar­tig durch­füh­ren sowie wei­te­re Grenz­über­gän­ge suk­zes­si­ve öff­nen mit dem Ziel, die Grenz­schlie­ßun­gen schnellst­mög­lich zu been­den”, so die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen-Frak­ti­on in der Regio­nal­ver­samm­lung Saar­brü­cken, San­dra Steinmetz.