Junge Kunstschaffende besser unterstützen

Regionalversammlung entscheidet am Donnerstag über Kulturfonds

Die Grünen haben einen Kulturfonds des Regionalverbandes zur Förderung der freien Kulturarbeit von Nachwuchskünstlern angeregt. Ein entsprechender Antrag steht am kommenden Donnerstag auf der Tagesordnung der Regionalversammlung (24.05., 15.00 Uhr, Mittelpavillon des Saarbrücker Schlosses). Freie Projekte junger Kunstschaffender würden durch die Städte und Gemeinden regelmäßig nicht gefördert und wenn, wie in Saarbrücken, fielen Projekte der Zeit- und Populärkultur durch das Raster. Wer die kulturelle Vielfalt dauerhaft sichern wolle, so Grünen-Fraktionsvize Patrick Ginsbach, müsse Nachwuchskünstlern eine Chance geben, ihre Projekte zu verwirklichen. Der Regionalverband habe daher seine Nachwuchskünstler-Förderung entsprechend aufzustellen.

„Im vergangenen Sommer hat das Musikfestival „Colors of Pop“ nicht wenigen jungen Künstlerinnen und Künstlern erstmals die Chance gegeben, durch die Präsentation ihres Werkes auch ein wenig Geld zu bekommen. Dieser Umstand hat zugleich deutlich gemacht, wie schlecht es um die kommunale Förderung von Nachwuchskünstlern in der Region Saarbrücken bestellt ist. Kunstpreise und Stipendien sind wichtig, greifen aber regelmäßig deutlich zu kurz. So wird der Kulturpreis des Regionalverbandes jeweils nur an einen Künstler bzw. eine Künstlergruppe vergeben, Bewerbungen sind nur für ein bestimmtes Genre möglich und Nachwuchs wird altersmäßig nicht definiert. Deshalb braucht es darüberhinaus eine niederschwellige und breite Projektförderung“, erklärt Patrick Ginsbach, kulturpolitischer Sprecher der Grünen im Regionalverband.

Der Regionalverband müsse daher gezielt junge Kunstschaffende unterstützen, damit diese ihre Ideen verwirklichen könnten. Ginsbach: „Wir brauchen dazu einen Kulturfonds, der die freie Kulturarbeit junger Kunstschaffender bis 35 Jahre projektbezogen fördert.“ Wichtig sei, dass auch Klein- und Kleinstprojekte unter die Förderung fielen und die Mittel über das Jahr hinweg freigegeben werden könnten. „Gerade junge Kunstschaffende verfügen oft nicht über die finanziellen Mittel, um ein Projekt stemmen zu können. Aber kleine Projekte sind es, mit denen junge Künstler starten.“

Der Kulturfonds müsse für alle Genres offen sein, insbesondere für Projekte der Zeit- und Populärkultur, die bei jungen Kunstschaffenden beliebt sind. Eine unabhängige Jury solle die Mittel freigeben. Ginsbach: „Der Respekt vor der Freiheit der Kunst gebietet es, dass der Regionalverband keinen Einfluss darauf ausübt, welches Genre förderwürdig ist und welches nicht. Vielmehr ist es gerade Aufgabe der Kulturpolitik, ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen zu ermöglichen.“