Grüne fordern Ausbau der Schuldnerberatung

Gins­bach: Ver­schul­de­te bes­ser errei­chen – Prä­ven­ti­on stärken

Als Reak­ti­on auf die gestie­ge­ne Über­schul­dungs­quo­te und den zu erwar­ten­den Anstieg infol­ge der Coro­na-Kri­se for­dern die Grü­nen die Schuld­ner- und Insol­venz­be­ra­tung im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken deut­lich aus­zu­bau­en. Wich­tig sei, mehr Schuld­ne­rin­nen und Schuld­ner durch ein mög­lichst nied­rig­schwel­li­ges und ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sches Ange­bot zu errei­chen, so Grü­nen-Frak­ti­ons­chef Patrick Gins­bach. Zudem brau­che es mehr Präventivangebote.

Ins­be­son­de­re im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken sind vie­le Men­schen von Über­schul­dung betrof­fen. Saar­brü­cken ist etwa die Lan­des­haupt­stadt mit den meis­ten über­schul­de­ten Ein­woh­ner. So ist etwa in Saar­brü­cken-Mal­statt jeder drit­te Erwach­se­ne über­schul­det. Infol­ge der Coro­na-Kri­se ist zu erwar­ten, dass die Zahl nach oben schnel­len wird. Hier besteht poli­ti­scher Hand­lungs­be­darf“, sagt Patrick Gins­bach, Vor­sit­zen­der der Grü­nen-Frak­ti­on in der Regio­nal­ver­samm­lung, dem Par­la­ment des Regio­nal­ver­ban­des Saarbrücken.

Der Grü­nen-Poli­ti­ker for­dert, die Schuld­ner- und Insol­venz­be­ra­tung aus­zu­bau­en und per­so­nell auf­zu­sto­cken. Gins­bach: „Der Regio­nal­ver­band erfüllt mit der Schuld­ner­be­ra­tung und ‑betreu­ung einen wich­ti­gen gesetz­li­chen und gesell­schaft­li­chen Auf­trag. Wich­tig ist, mehr Schuld­ne­rin­nen und Schuld­ner mit den Ange­bo­ten zu errei­chen. Hier brau­chen wir eine bes­se­re Ver­net­zung der unter­schied­li­chen Bera­tungs­an­ge­bo­te, wie z. B. Sozi­al­be­ra­tung, Sucht­be­ra­tung oder psy­cho­so­zia­le Bera­tung. Hil­fe­be­dürf­nis­se kön­nen sel­ten iso­liert betrach­tet wer­den. Auch gilt es, die Bera­tungs­an­ge­bo­te wei­ter inter­kul­tu­rell zu öff­nen, um mehr Men­schen zu erreichen.“

Ins­be­son­de­re müss­ten Prä­ven­ti­v­an­ge­bo­te einen höhe­ren Stel­len­wert bekom­men. Gins­bach: „Der bewuss­te Umgang mit Geld soll­te mög­lichst früh­zei­tig ver­mit­telt wer­den und ins­ge­samt die finan­zi­el­le Bil­dung einen höhe­ren Stel­len­wert bekom­men. Wir brau­chen mehr ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Prä­ven­ti­ons­an­ge­bo­te, bei­spiels­wei­se in der Volks­hoch­schu­le oder im Rah­men der Gemein­we­sen­ar­beit. Das Ange­bot ist der­zeit noch sehr über­schau­bar und muss ent­spre­chend aus­ge­baut werden.“