Grüne fordern Open-Data-Strategie für das Saarland

Tressel/Klein: Daten­por­tal Gov­Da­ta von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen nutzen

Anläss­lich der anste­hen­den Open-Data-Kon­fe­renz zwi­schen den deutsch­spra­chi­gen Län­dern Deutsch­land, Öster­reich, Schweiz und Liech­ten­stein for­dern die Saar-Grü­nen die Lan­des­re­gie­rung auf, sich dem Daten­por­tal Gov­Da­ta von Bund und Län­dern anzu­schlie­ßen und eben­falls gemein­sam mit den Kom­mu­nen öffent­li­che Ver­wal­tungs­da­ten im Rah­men einer Open-Data-Stra­te­gie aktiv bereit­zu­stel­len. Grü­nen-Lan­des­chef Tres­sel und Grü­nen-Digi­ta­li­sie­rungs­exper­tin Klein wer­fen der Lan­des­re­gie­rung und den Kom­mu­nen Ver­säum­nis­se bei der Digi­ta­li­sie­rung von Ver­wal­tungs­da­ten vor. Immer noch wür­den Infor­ma­tio­nen in den Behör­den­schub­la­den ver­stau­ben, statt die­se aktiv im Inter­net zur Stär­kung der wirt­schaft­li­chen Inno­va­ti­ons­kraft zur Ver­fü­gung zu stellen.

Das Saar­län­di­sche Infor­ma­ti­ons­frei­heits­ge­setz eröff­net jeder und jedem den Zugang zu amt­li­chen Infor­ma­tio­nen von Land und Kom­mu­nen, jedoch müs­sen die­se regel­mä­ßig aktiv bei der Ver­wal­tung erfragt wer­den. Die Bereit­stel­lung kann sich folg­lich meh­re­re Wochen hin­zie­hen und ist unter Umstän­den sogar gebüh­ren­pflich­tig. Hin­zu kommt, dass Unter­neh­men und Pri­vat­per­so­nen gar nicht wis­sen, wel­che Infor­ma­tio­nen von den Behör­den über­haupt vor­ge­hal­ten wer­den. Der Grund­satz der Akten­öf­fent­lich­keit ist in vie­len Ver­wal­tun­gen, wie bei­spiels­wei­se im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken immer noch nicht ange­kom­men“, sagt Sarah Klein, Mit­glied der Regio­nal­ver­samm­lung Saar­brü­cken und Digi­ta­li­sie­rungs­exper­tin ihrer Fraktion.

Grü­nen-Lan­des­chef und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mar­kus Tres­sel for­dert die Lan­des­re­gie­rung auf, sich dem Daten­por­tal Gov­Da­ta von Bund und Län­dern anzu­schlie­ßen. Tres­sel: „Am bun­des­wei­ten Daten­por­tal für öffent­li­che Ver­wal­tungs­da­ten von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen betei­li­gen sich schon der Bund und sie­ben Län­der. Das Saar­land ist immer noch nicht dabei, das muss sich drin­gend ändern, auch um kei­ne kost­spie­li­gen Dop­pel­struk­tu­ren zu schaf­fen. Wir brau­chen in die­sem Rah­men auch eine Open-Data-Stra­te­gie mit kla­ren Vor­ga­ben und Ver­pflich­tun­gen für Lan­des- und Kom­mu­nal­be­hör­den zur akti­ven Ver­öf­fent­li­chung von Daten.“

Öffent­li­che Ver­wal­tungs­da­ten müss­ten künf­tig völ­lig selbst­ver­ständ­lich im Inter­net ver­öf­fent­licht wer­den. Gera­de für Start-Ups oder Exis­tenz­grün­de­rin­nen und ‑grün­der sei­en die­se wie ein Gold­schatz. Klein: „Frei zugäng­li­che Ver­wal­tungs­da­ten wie Gut­ach­ten, Sta­tis­ti­ken, Bebau­ungs­plä­ne oder Geo­da­ten för­dern nicht nur Trans­pa­renz und stär­ken die Demo­kra­tie, wenn bei­spiels­wei­se Bür­ger­initia­ti­ven leicht dar­auf zugrei­fen kön­ne, son­dern tra­gen ent­schei­dend zur wirt­schaft­li­chen Inno­va­ti­ons­kraft unse­res Lan­des bei. Daten sind oft ein Gold­schatz für Start-Ups und Exis­tenz­grün­der, die damit inno­va­ti­ve Ideen umset­zen können.“

Grü­nen-Digi­ta­li­sie­rungs­exper­tin Klein ver­weist bei­spiels­haft auf die Berei­che Mobi­li­tät und Tou­ris­mus. Klein wei­ter: „Kön­nen Unter­neh­men auf Daten zum Win­ter­dienst der Rad­we­ge zugrei­fen, wie das in Ros­tock bereits geschieht, kön­nen Fahr­rad­fah­re­rin­nen und ‑fah­rer opti­ma­le Rad­rou­ten in Abhän­gig­keit des Wet­ters berech­net werden.“