Regionalverbands­haushalt: Gillos mutloses und zukunfts­vergessenes Zahlenwerk

Bildung, Kultur, Verkehr, Klima – GroKo-Verhaltensstarre blockiert Zukunftsentwicklung

 

Die Grü­nen im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken wer­fen Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor Gil­lo und der Gro­ßen Koali­ti­on von CDU und SPD in der Regio­nal­ver­samm­lung vor, dem Regio­nal­ver­band mit dem neu­en Haus­halt 2019 ein mut­lo­ses und zukunfts­ver­ges­se­nes Zah­len­werk ver­ord­net zu haben. Grü­nen-Frak­ti­ons­chef Jost betont, die Ver­hal­tens­star­re der Gro­ßen Koali­ti­on in der Regio­nal­ver­samm­lung blo­ckie­re wei­ter wich­ti­ge Wei­chen­stel­lun­gen in der Bildungs‑, Kultur‑, Ver­kehrs- und Kli­ma­po­li­tik. Wer die Kli­ma­kri­se tot­schwei­ge, die Ver­kehrs­wen­de negie­re und den aku­ten Hand­lungs­be­darf an den Schu­len ver­ken­ne, mache eine Poli­tik gegen die Men­schen und zu Las­ten der natür­li­chen Lebensgrundlagen.

Manfred Jost

Man­fred Jost

Der neue Regio­nal­ver­bands­haus­halt ist ein müdes, mut­lo­ses und zukunfts­ver­ges­se­nes Wei­ter so. Die Ver­hal­tens­star­re der Gro­ßen Koali­ti­on von CDU und SPD in der Regio­nal­ver­samm­lung blo­ckiert wich­ti­ge und drin­gend not­wen­di­ge Wei­chen­stel­lun­gen in die Zukunft“, sagt Man­fred Jost, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken. Der Regio­nal­ver­band igno­rie­re schlicht­weg die Pro­ble­me an den Schu­len und bie­te auf die Her­aus­for­de­run­gen der Ver­kehrs­wen­de sowie der Kli­ma­kri­se kei­ne Antworten.

Lie­ber set­ze der Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken auch im kom­men­den Jahr wie­der aus­schließ­lich auf den tou­ris­ti­schen Rad­ver­kehr, betont Grü­nen-Frak­ti­ons­vi­ze Patrick Gins­bach: „Der Regio­nal­ver­band pflegt der­zeit aus­schließ­lich ein tou­ris­ti­sches Rad­we­ge­netz, das in wei­ten Tei­len für den All­tags­rad­ver­kehr unge­eig­net ist. CDU und SPD negie­ren hier schlicht­weg die Ver­kehrs­wen­de. Wir brau­chen drin­gend ein Enga­ge­ment des Regio­nal­ver­ban­des im über­ört­li­chen Rad­we­ge­bau. Not­wen­dig sind Rad­schnell­we­ge zwi­schen Saar­brü­cken und dem Umland.“

Auch die Kli­ma­kri­se wer­de im neu­en Haus­halt wei­test­ge­hend tot­ge­schwie­gen. Gins­bach: „Die Kli­ma­kri­se ist durch den Hit­ze­som­mer und die Stark­re­gen­er­eig­nis­se haut­nah bei uns ange­kom­men. Statt end­lich einen Kli­ma­schutz­ma­na­ger zu bestel­len, beim Kli­ma­schutz kon­se­quent zu han­deln, erle­ben wir eine unfass­ba­re Lethar­gie, als hät­te es im Som­mer die Unwet­ter­ka­ta­stro­phen nicht gegeben.“

Der Regio­nal­ver­band ver­ken­ne zudem den aku­ten Hand­lungs­be­darf an den Schu­len. Statt die Schul­so­zi­al­ar­beit wirk­lich zu stär­ken, ver­lie­re man sich in Sym­bol­po­li­tik. Jost: „Regio­nal­ver­bands-Chef Gil­lo macht ein­fach wei­ter, als hät­te es die Brand­brie­fe der Leh­re­rin­nen und Leh­rer zu Jah­res­be­ginn nie gege­ben. Not­wen­dig sind fes­te Schul­so­zi­al­ar­bei­ter­stel­len an jeder Schu­le. Der übli­che stun­den- oder tage­wei­se Ein­satz von soge­nann­ten School­wor­ke­rin­nen und School­wor­kern erweist sich aus zeit­li­cher, wie aus fach­li­cher Per­spek­ti­ve, als völ­lig unzureichend.“

Grü­nen-Frak­ti­ons­chef Jost mach­te in der Haus­halts­de­bat­te auch deut­lich, dass Sti­pen­di­en und Kunst­prei­se in der Kul­tur­för­de­rung zu kurz grif­fen. Jost: „Wir brau­chen drin­gend eine nied­rig­schwel­li­ge und brei­te Pro­jekt­för­de­rung durch die Ein­rich­tung eines Kul­tur­fonds. Freie Pro­jek­te jun­ger Kunst­schaf­fen­der wer­den durch die Städ­te und Gemein­den regel­mä­ßig nicht geför­dert und wenn, wie in Saar­brü­cken, fal­len Pro­jek­te der Zeit- und Popu­lär­kul­tur schlicht­weg durch das Raster.“