Regionalverbands­haushalt: Raubbau an Zukunftschancen

Grü­ne ver­mis­sen kla­ren Gestal­tungs­wil­len +++ Kei­ne Lösun­gen auf Fra­gen der Zeit erkenn­bar +++ Kurs­wech­sel im Saar­brü­cker Schloss notwendig

Die Grü­nen-Frak­ti­on ver­misst im neu­en Haus­halt des Regio­nal­ver­ban­des Saar­brü­cken wirk­li­che Ant­wor­ten auf die drän­gen­den Fra­gen der Zeit. Grü­nen-Frak­ti­ons­chef Patrick Gins­bach wirft der Mehr­heits­ko­ali­ti­on von CDU und SPD vor, ver­ant­wor­tungs­los zu han­deln. Pro­ble­me wür­de nicht ange­packt, son­dern auf Land und Kom­mu­nen abge­drückt. Die neue CDU/SPD-Koali­ti­on wir­ke seit der Wahl noch kraft- und mut­lo­ser als vor­her, in vie­len Berei­chen herr­sche Still­stand und Untä­tig­keit. Der Grü­nen-Poli­ti­ker for­dert end­lich kla­re Akzen­te beim Kli­ma­schutz, der Ver­kehrs­wen­de und in der Bildung.

Sel­ten stand der Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken vor einer so hohen Dich­te von par­al­lel ver­lau­fen­den Her­aus­for­de­run­gen. Die Kli­ma­kri­se wird immer spür­ba­rer, die Ver­kehrs­pro­ble­me im Groß­raum Saar­brü­cken sind unge­löst, der sozia­le Zusam­men­halt brö­ckelt. Vie­le Schu­len befin­den sich noch in der Krei­de­zeit. Zudem hin­ter­lässt der demo­gra­phi­sche Wan­del mit zurück­ge­hen­den Bevöl­ke­rungs­zah­len in wei­ten Tei­len des Regio­nal­ver­ban­des vie­ler­orts tie­fe Spu­ren“, sagt Patrick Gins­bach, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen in der Regio­nal­ver­samm­lung, dem Par­la­ment des Regio­nal­ver­ban­des Saarbrücken.

Ant­wor­ten auf die drän­gen­den Fra­gen der Zeit sei­en im Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken weit und breit nicht in Sicht. Gins­bach: „Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor Gil­lo hat auch die­ses Jahr wie­der ein ambi­ti­ons­lo­ses Zah­len­werk vor­ge­legt, das die Mehr­heits­ko­ali­ti­on aus CDU und SPD ideen­los durch­wink­te. Die CDU/SPD-Koali­ti­on wirkt mit nur einer poli­ti­schen Initia­ti­ve inner­halb des letz­ten Halb­jah­res noch mut- und kraft­lo­ser als vor der Kom­mu­nal­wahl. Ant­wor­ten auf die Kli­ma­kri­se, die Ver­kehrs­pro­ble­me rund um Saar­brü­cken und im Rah­men der Digi­ta­li­sie­rung blei­ben völ­lig aus.“

Der Grü­nen-Poli­ti­ker for­dert einen Kurs­wech­sel im Saar­brü­cker Schloss. Gins­bach: „Der neue Haus­halt ist ein ein­zi­ger Raub­bau an Zukunfts­chan­cen. Das Kli­ma­schutz­kon­zept ver­staubt seit sechs Jah­ren in der Schub­la­de und wird ein­fach nicht umge­setzt. Immer noch gibt es auf vie­len Schul­dä­chern kei­ne Pho­to­vol­ta­ik. Die Rad­ver­kehrs­po­li­tik ist ein­sei­tig tou­ris­tisch gedacht, der All­tags­rad­ver­kehr wird trotz der mas­si­ven Ver­kehrs­pro­ble­me im Groß­raum Saar­brü­cken kom­plett aus­ge­blen­det. Rad­schnell­we­ge sind wie­der mal kein The­ma. Auch nach den Weih­nachts­fe­ri­en wird es noch meh­re­re Schu­len ohne einen ein­zi­gen Fahr­rad­stän­der geben.“

Zudem wer­de das The­ma Digi­ta­li­sie­rung sträf­lich ver­nach­läs­sigt und zu wenig unter­nom­men, den Wirt­schafts­stand­ort Saar­brü­cken zukunfts­fest zu ent­wi­ckeln. Gins­bach: „Obwohl die Vor­tei­le klar auf der Hand lie­gen, blo­ckie­ren CDU und SPD wei­ter ein Open-Data-Kon­zept für die Saar­brü­cker Digi­tal­wirt­schaft. Ins­ge­samt blen­det der neue Haus­halt die Her­aus­for­de­run­gen in der Wirt­schafts­po­li­tik vor dem Hin­ter­grund der Indus­trie­kri­se wei­test­ge­hend aus. Maß­nah­men, um den Wirt­schafts­stand­ort zu diver­si­fi­zie­ren, digi­ta­li­sie­ren und öko­lo­gi­sie­ren, exis­tie­ren nicht. Der Regio­nal­ver­band Saar­brü­cken wäre die rich­ti­ge poli­ti­sche Ebe­ne, um Co-Working-Häu­ser und Grün­dungs­zen­tren einzurichten.“