Volkshochschule: Lehrkräfte fair bezahlen

Steinmetz: Honorare liegen oft nicht viel höher als bei Studentenjobs

Die Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule (VHS) sollen künftig mit Honorarsätzen vergütet werden, die einer vergleichbaren Lehrkraft in tariflicher Anstellung entsprechen, für die ein Mindestlohntarifvertrag gilt. Dies geht aus einem Antrag der Grünen-Fraktion in der Regionalversammlung hervor. Die Honorarsätze der VHS-Lehrkräfte seien meist sehr niedrig, damit weder leistungs-, noch qualifikationsangemessen, so Grünen-Fraktionschefin Sandra Steinmetz. Zudem seien diese seit über drei Jahren nicht mehr an die allgemeine Lohn- und Einkommensentwicklung angepasst worden. Die Grünen-Politikerin fordert eine faire Bezahlung, auch um das hochwertige Bildungsangebot nicht zu gefährden. Der Regionalverband Saarbrücken müsse als Träger der Volkshochschule seiner Verantwortung nachkommen.

„Die Honorarsätze für Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule sind niedrig und vielfach weder leistungs-, noch qualifikationsangemessen. Stundensätze zwischen 16 und 28 Euro im Fachbereich Mensch und Gesellschaft oder zwischen 19 und 28 Euro im Fachbereich Fremdsprachen liegen teilweise auf Studentenjob-Niveau. Von einer fairen Bezahlung kann bei der Volkshochschule derzeit keine Rede sein“, kritisiert Sandra Steinmetz, Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion in der Regionalversammlung Saarbrücken.

Die Grünen-Fraktion beantragt daher, die VHS-Lehrkräfte künftig besser zu entlohnen. Steinmetz: „Wir brauchen Honorarsätze, die einer vergleichbaren Lehrkraft in tariflicher Anstellung entsprechen. Derzeit ist die Vergütung sogar meilenweit unter dem Mindestlohntarifvertrag für die Weiterbildung. Das muss sich dringend ändern. Wer den Weiterbildungsauftrag der Volkshochschule ernst nimmt, muss die Lehrkräfte auch fair bezahlen. Nur so kann man dauerhaft das hohe Niveau halten.“

Der Regionalverband Saarbrücken als öffentlicher Träger der Volkshochschule habe diesbezüglich eine ganz besondere Verantwortung. Steinmetz: „Der Regionalverband hat eine Vorbildfunktion gegenüber privaten Weiterbildungsunternehmen, die oft miserabel bezahlen. Auch wenn man davon ausgeht, dass manche Dozentinnen und Dozenten lediglich nebenbei arbeiten und mit ihrer Lehrtätigkeit nicht ihren Lebensunterhalt verdienen, ist dies definitiv keine Rechtfertigung dafür, nicht leistungs- und qualifikationsgerecht zu zahlen.“