09.02.2011 | Abwässer der Deponie Velsen mit Schwermetallen und Ammoniak belastet?

Die Deponie Velsen, die von den zwanziger bis in die achtziger Jahre als Müllhalde der Stadt Saarbrücken in Betrieb war wird zurzeit saniert. Dennoch stellt sie nach Auffassung französischer Umweltschützer eine „Zeitbombe“ dar. Das berichtet der Républicain Lorrain am 08.02.2011.
Manfred Jost, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Regionalverband fasst die bisher bekannten Fakten zusammen: „Am 6. Januar meldet der Präsident des Angelvereins Petite-Rosselle der Gemeinde eine Verunreinigung des Schafbachs und eines Fischteichs durch gelb-orangefarbene Sicker- oder Rieselwässer, die aus der alten Deponie Velsen stammen. Die zuständigen Beigeordneten informieren sofort die Unterpräfektur und die deutschen Behörden. Die mit der Rekultivierung beauftragte Firma „Heilit Umwelttechnik GmbH“ beginnt zwar umgehend mit dem Bau zweier Rückhaltebecken. Eine französische Expertenkommmission (mit Vertretern der Gemeinde, der Unterpräfektur, des Zivilschutzes und der Wasserbehörden) stellt aber noch am 21. Januar fest, dass nach wie vor nennenswerte Wassermengen aus der Deponie an den Becken vorbei fließen. Die Wasserproben aus den Becken selbst ergeben eine Belastung durch Schwermetalle (Blei, Chrom, Kupfer, Zink …) sowie durch Ammoniak – letztere überschreite den geltenden Grenzwert um das 300-fache.
Für den heutigen Montag, den 14.02.2011 ist ein Termin anberaumt, zu dem auch deutsche Behördenvertreter eingeladen sind.“
Jost weiter: „Hier geht es offenbar um ernsthafte Gesundheitsgefahren für französische und deutsche Bürger. Wir verlangen von der Verwaltung des Regionalverbands Auskunft darüber,
–    wie die von der Deponie Velsen ausgehende Umweltgefährdung durch Sicker- und Rieselwasser einzuschätzen ist, insbesondere ob auch andere Bereiche als das erwähnte Schafbachtal betroffen sind,
–    welche Maßnahmen geeignet wären, die Emissionen zu unterbinden und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen,
–    welche Stellen für Durchführung und Finanzierung dieser Maßnahmen zuständig sind.“
Eine entsprechende Anfrage hat die Fraktion heute im zuständigen Umweltausschuss des Regionalverbands gestellt.
 Nachtrag: Wie inzwischen zu erfahren war, haben Messungen des Umweltministeriums ergeben, dass die Belastungen mit Blei und Mangan zwar ungewöhnlich hoch, aber mit natürlichen Faktoren erklärbar sind. Weitere Analysen laufen; gemeinsame Begehungen der französischen und deutschen Umweltbehörden sind vereinbart. Wir informieren Sie an diese Stelle über die weitere Entwicklung.