18.10.2012 | Bündnisgrüne im Schloss: Realistisches Schulentwicklungskonzept dringend gefordert – Drohende Schulschließungen abwenden

Der bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cher der bünd­nis­grü­nen Frak­ti­on in der Regio­nal­ver­samm­lung Saar­brü­cken, Ste­phan Kör­ner, sieht durch neue Anga­ben der Lan­des­re­gie­rung zu dro­hen­den Schul­schlie­ßun­gen sei­ne schlimms­ten Befürch­tun­gen bestä­tigt:  „In einer Ant­wort auf eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge der bünd­nis­grü­nen Land­tags­frak­ti­on hat die Lan­des­re­gie­rung bekannt gege­ben, dass bereits im Schul­jahr 2014/2015 drei Stand­or­ten im Regio­nal­ver­band die Schlie­ßung droht. Es han­delt sich um die Gemein­schafts­schu­len Fried­richs­thal, Klein­blit­ters­dorf und Quier­schied. Im fol­gen­den Jahr käme Groß­ros­seln hin­zu. Bei die­sen Stand­or­ten wird die von Minis­ter Com­mer­con gesetz­te Min­dest­grö­ße von 220 Schü­le­rIn­nen unter­schrit­ten. Saar­land­weit wären dann 19 Stand­or­te betrof­fen. Das Schul­ord­nungs­ge­setz von Minis­ter Com­mer­con erweist sich damit wie befürch­tet als Schul­schlie­ßungs­ge­setz.
Als Kon­se­quenz aus die­sen Schre­ckens­zah­len for­dern wir von der Lan­des­re­gie­rung, die Über­gangs­fris­ten, inner­halb derer die Min­dest­zah­len erreicht sein müs­sen zu ver­län­gern. So hat­te es der ursprüng­li­che Ent­wurf des Geset­zes – noch unter Minis­ter Kess­ler – vor­ge­se­hen. Die neu ein­ge­rich­te­ten Gemein­schafts­schu­len brau­chen eine fai­re Chan­ce sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Vor allem aber muss der Regio­nal­ver­band als Schul­trä­ger end­lich ein trag­fä­hi­ges Kon­zept für die Schul­stand­or­te ent­wi­ckeln. Die ent­spre­chen­den Zah­len lie­gen dem Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor schon längst vor. Er hat es aber bis­her vor­ge­zo­gen, den Kopf in den Sand zu ste­cken. Damit muss jetzt Schluss sein. Es darf nicht so weit kom­men, dass die betrof­fe­nen Stand­or­te ein­fach leer lau­fen. Denn wo die Schu­len ster­ben, ster­ben auch die Kom­mu­nen. Gefor­dert ist jetzt ein Rück­bau, kein Abbruch. Inno­va­ti­ve Lösun­gen müs­sen her, etwa eine orga­ni­sa­to­ri­sche Zusam­men­le­gung und Wei­ter­füh­rung als dezen­tra­ler Stand­ort, um so ein viel­fäl­ti­ges Fächer­an­ge­bot auf­recht­zu­er­hal­ten.  Außer­dem soll­te die Aus­wei­tung von gebun­de­nen Ganz­tags­an­ge­bo­ten an aus­ge­wähl­ten Stand­or­ten vor­an­ge­trie­ben wer­den. Auch die räum­li­che Zusam­men­le­gung mit Grund­schu­len ist man­cher­orts denk­bar, um wenigs­tens bis Klas­sen­stu­fe sie­ben oder acht eine Schul­aus­bil­dung vor Ort sicher­zu­stel­len. Auf jeden Fall müs­sen die Ver­ant­wort­li­chen im Regio­nal­ver­band und in den Kom­mu­nen rasch zusam­men­kom­men, um ein schlüs­si­ges Gesamt­kon­zept zu erar­bei­ten. Die­ser Auf­ga­be muss sich Regio­nal­ver­bands­di­rek­tor Gil­lo jetzt stel­len. Die bünd­nis­grü­ne Frak­ti­on will jeden­falls dafür sor­gen, dass sich die zustän­di­gen Gre­mi­en im Regio­nal­ver­band zeit­nah mit den dro­hen­den Schlie­ßun­gen befassen.“