20.11.2011 | Grüne im Schloss begrüßen Anregung von Charlotte Britz zur Gebietsreform

Die Frak­ti­on von Bünd­nis 90/Die Grü­nen im Regio­nal­ver­band steht den Anre­gun­gen der Saar­brü­cker Ober­bür­ger­meis­te­rin Char­lot­te Britz zu einer Gebiets­re­form im Saar­land offen gegen­über. Sie kommt damit ent­spre­chen­den Über­le­gun­gen der Bünd­nis­grü­nen erfreu­lich nahe.
In einem SR-Inter­view am Sams­tag hat die Saar­brü­cker Ober­bür­ger­meis­te­rin Char­lot­te Britz die For­de­rung erho­ben, eine Zusam­men­le­gung von Krei­sen im Saar­land in Erwä­gung zu zie­hen. Dazu erklärt der bünd­nis­grü­ne Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Regio­nal­ver­band Man­fred Jost: „Wir hal­ten die Anre­gung von Frau Britz für dis­kus­si­ons­wür­dig und kon­struk­tiv. Und das kann man ja wahr­lich nicht von allen Vor­schlä­gen behaup­ten, die in letz­ter Zeit aus dem Saar­brü­cker Rat­haus kamen.
In einem Papier zur Gebiets­re­form haben auch wir Bünd­nis­grü­ne vor eini­ger Zeit eine Zusam­men­le­gung der Krei­se im Saar­land gefor­dert. Dar­über hin­aus plä­die­ren wir für die Wei­ter­ent­wick­lung von Regio­nal­ver­band, Lan­des­haupt­stadt und Umland­kom­mu­nen zu einer dezen­tra­len „Regio­nal­stadt” Saar­brü­cken. Die kom­mu­na­len Zustän­dig­kei­ten müs­sen stär­ker als bis­her den Grund­sät­zen der Sub­si­dia­ri­tät und der Wirt­schaft­lich­keit der Leis­tungs­er­stel­lung gemäß gestal­tet wer­den. In vie­len Berei­chen kön­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von einer ver­bes­ser­ten inner­re­gio­na­len Arbeits­tei­lung und Spe­zia­li­sie­rung pro­fi­tie­ren – bei öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen im sozia­len Bereich, bei Sport und Kul­tur.
Der Bedarf für gemein­sa­me Gestal­tung lässt sich am Bei­spiel der Schwimm­bä­der fest­ma­chen: Gegen­wär­tig ist es doch eine Fra­ge des Zufalls, wel­che Bäder als nächs­tes schlie­ßen: näm­lich die, wo die nächs­ten Schä­den auf­tau­chen, die mit den Mit­teln der betrof­fe­nen Kom­mu­ne irrepa­ra­bel sind. Mit einer ver­nünf­ti­gen Regio­nal­ent­wick­lung hat das herz­lich wenig zu tun. Auch bei nach­hal­ti­gen Ener­gie­kon­zep­ten und der Wirt­schafts­för­de­rung sehen wir Poten­ti­al für eine gemein­sa­me Stra­te­gie.
Ange­sichts von demo­gra­phi­schem Wan­del, von Finanz­not und der Her­aus­for­de­run­gen von Kli­ma­wan­del und Ener­gie­wen­de darf die Ver­wal­tungs­struk­tur des Saar­lands nicht zur hei­li­gen Kuh erklärt wer­den. Es gilt zukunfts­fä­hi­ge, demo­gra­phie­fes­te Struk­tu­ren für die regio­na­le Selbst­ver­wal­tung und Daseins­vor­sor­ge zu ent­wi­ckeln. Kirch­turm­den­ken führt dabei unter Garan­tie in die Irre.”