Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Regionalverband zeigt sich erleichtert darüber, dass die Energieberatung für einkommensschwache Haushalte – das Programm „Stromsparchecks“ – auch im kommenden Jahr gesichert ist. Dafür hat das saarländische Umweltministerium mit Unterstützung von ARGE Solar und heimischer Energiewirtschaft gesorgt. Ein Antrag der Grünen im Regionalverband, 50 Stromsparchecks in eigener Regie zu übernehmen, wurde indes am Donnerstag mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP abgelehnt.
Manfred Jost, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Regionalverband, bedauert die Ablehnung des Antrags. Jost wörtlich: „Es hätte dem Regionalverband gut angestanden, sich an der Rettung des Programms zu beteiligen – zumal davon auch die Kommunen profitieren: Der Regionalverband spart dadurch bei den „Kosten der Unterkunft“. Gerade angesichts weiter steigender Energiepreise wäre eine Einstellung des Projekts absurd gewesen. Schließlich hat der Bund gerade künftige Heizkostensteigerungen voll auf die Kommunen abgewälzt“ (siehe dazu auch unsere Presseerklärung vom 03.12.2010).
Im Rahmen des Projekts „Stromsparcheck“ waren zwei Jahre lang vier – zuvor langzeitarbeitslose – Stromsparhelfer im Saarland unterwegs und hatten 306 einkommensschwache Haushalte über Einsparmöglichkeiten bei Strom und Wasser beraten. Im Schnitt betrug die Einsparung je Haushalt 552 kWh Strom, 18m3 Wasser und 408 kWh Heizenergie. Das Projekt trug somit zur Entlastung der betroffenen Haushalte, aber auch der für die Kosten der Unterkunft zuständigen Kommunen bei und erbrachte insgesamt eine Ersparnis von 12.500 kg CO2 –Emissionen. Eine Kürzung der Mittel durch das Bundesumweltministerium hatte die Weiterführung des Projekts zwischenzeitlich gefährdet.
Die Evaluation eines vergleichbaren Projekts in Frankfurt am Main ergab langfristige Einsparungen pro Stromspar-Check von insgesamt 1.300 € (174 € pro Haushalt und Jahr). Die von der Fraktion veranschlagten Kosten für den Regionalverband wären also bei weitem gedeckt. Darüber hinaus bescheinigten die Gutachter dem Frankfurter Projekt indirekte Nutzen, also Beschäftigungsförderung und Klimaschutzeffekte. (Vgl.: Evaluation des Cariteam-Energiesparservice in Frankfurt am Main (Mai 2009) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, von Elke Dünnhoff (ifeu-Institut) und Immanuel Stieß (ISOE-Institut).